Bald Beachvolleyball-Anlage in Kierspe?

Von Laura Ruthmann, 21.02.2023

(Quelle: https://lokaldirekt.de/news/bald-beachvolleyball-anlage-in-kierspe)Eine Beachvolleyball-Anlage für

Kierspe: Seit Frühjahr 2022 entwickelt sich diese Idee bei der UWG, die durch einen Antrag der FDP-Fraktion in der Ratssitzung am 14. Februar Unterstützung fand.

LokalDirekt sprach mit dem UWG-Vorsitzenden Clemens Wieland und dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Armin Jung über die Hintergründe und Pläne.

Von Frühjahr bis Herbst letzten Jahres entwickelte die UWG-Fraktion ein Konzept für eine Beachvolleyball-Anlage, federführend die Gruppe mit Bärbel Weber, Thorben Weber, Felix Goseberg und Steffen Wieland, wie der UWG-Fraktionsvorsitzende Clemens Wieland im Gespräch resümiert. Die Idee selbst sei schon älter. Einige UWG-Funktionäre seien aktiv im Beachvolleyball gewesen, zudem sei auch das Interesse an einer solchen Anlage von Seiten der Kiersper an die Fraktion herangetragen worden.

Das Interesse an diesem „Trendsport“ bestätigt auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Armin Jung. „Zahlreiche Kiersper Bürger sprachen uns an und kündigten Bedarf an den oben aufgeführten Sportanlagen an“, heißt es in dem FDP-Antrag, in dem auch eine „Street-Ball Basketballanlage“ angeregt wird. Folglich schlägt die FDP vor, die Verwaltung solle über das Online-Umfrage-Tool „LamaPoll“ die Kiersper Jugendlichen befragen, ob tatsächlich ein breites Interesse an den Anlagen besteht. „Der Bericht über das Ergebnis der Umfrage wird u.a. im Ausschuss für Sport und Jugend vorgestellt“, heißt es in der dazugehörigen Beschlussvorlage.

„Wir wollen mit diesem Antrag die Bürger und insbesondere die Jugendlichen mit ins Boot holen und sie in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Wir möchten direkt von ihnen wissen: Was wollt ihr“, so Jung. „Unter der Voraussetzung, es fände sich ein passendes Grundstück, ließe sich ein solches Vorhaben sicherlich mit Leadermitteln umsetzen“, heißt es im Antrag weiter.

Clemens Wieland: FDP weiß von dem Vorhaben einer Beachvolleyball-Anlage

Über diese Äußerungen wundert sich der UWG-Vorsitzende: „Wir sind doch schon dabei, ein Konzept für eine Beachvolleyball-Anlage zu erarbeiten – inklusive Finanzierung durch ‚LEADER‘. Das weiß auch Armin Jung.“

Das UWG-Konzept sei im Dezember in der Weihnachtssitzung des Kiersper Bäderbetriebs dem Aufsichtsrat vorgestellt und diskutiert worden, da die UWG die Fläche hinter dem Kiersper Hallenbad für eine Anlage favorisiere, deren Eigentümer der städtische Bäderbetrieb ist. Auch die FDP ist hier vertreten. Über UWG-Mitglied Bärbel Weber, die auch Mitglied des Bäderbetriebs ist, kam die Verbindung zustande. Der Bäderbetrieb stehe dem Vorhaben laut Wieland „wohlwollend“ gegenüber.

„Wir wollten mit unserem Konzept gar nicht über die Stadt gehen, da kein Geld für die Finanzierung einer solchen Anlage vorgesehen ist“, so Wieland. Demnach sei kein städtischer Ausschuss für dieses Anliegen zuständig. „Viel mehr haben wir zunächst pragmatisch und analytisch unser Konzept nach den Fragen entwickelt, wo ein geeigneter Standort sein könnte, wie die Finanzierung und der Umbau aussehen und wie Pflege, Sicherheit und Zutritt gewährleistet werden können.“

Ein Vorbild für die Kiersper Anlage könne der Beachvolleyball-Platz in Marienheide sein. „Wir waren auch mit benachbarten Kommunen im Austausch und wollten wissen: Wie macht ihr das? Die Grundfragen liegen auf dem Tisch. Für viele gibt es in unserem Konzept schon Lösungen oder Lösungsansätze. Auch die Diskussion im Bäderbetrieb muss sehr ertragreich gewesen sein, wie mir berichtet wurde“, so Wieland, der selbst an der Sitzung im Dezember nach eigener Auskunft nicht teil genommen hatte.

Zustimmung gebe es auch von Seiten der Vertreter der Sportabteilungen und der Sportfachgruppe der Gesamtschule.

Basketball und Beachvolleyball: Große Themen im Rat

Auch in der Ratssitzung am Dienstag, 14. Februar, wurden Fragen und Lösungsansätze durch die Fraktionen diskutiert. Markus Pempe von der CDU etwa unterstütze die „super Idee“ einer Beachvolleyballanlage, verwies aber auch auf Gefahren, die beispielsweise durch Glasscherben im Sand beim Barfußspielen entstehen könnten. Der Pflegeaufwand sei extrem hoch.

Anke Pies (Die Grünen) glaubt ebenfalls an die Idee einer Volleyballanlage, verwies aber auch auf hohe Hürden. So müsse die Zugänglichkeit geklärt sein und die potentiell nötige Reinigung von Hundekot. „Der Sand muss regelmäßig ausgetauscht werden“, so die Grüne, die das Angebot aber für „attraktiv“ hält. Vorteil sei laut Jung, dass die Wiese des Bäderbetriebs schon eingezäunt sei.

Clemens Wieland und Steffen Wieland schlugen in der Ratssitzung schließlich den Bogen zum Bäderbetrieb, mit dem der Austausch zu der Anlage bereits aufgenommen sei. Dies konnte Marie-Luise Linde (CDU) als Mitglied des Bäderbetriebs bestätigen. Sie verweise auf die rechtlichen Hürden, die der Bäderbetrieb noch nehmen müsse.

Auch im Hinblick auf den Vorschlag einer Basketball- oder Street-Ball-Anlage gab es Irritationen unter den Ratsteilnehmern: „Eine hervorragende Anlage ist bereits vor Ort. Stichwort ‚Gummiplätze‘“, so Monika Baukloh (SPD). Auch Pempe verwies auf die Basketball-Anlage am Felderhof.

Ebenso beim Thema des Umfrage-Zeitpunkts herrschte Einigkeit: Man solle zunächst die Möglichkeiten und die Zustimmung durch den Bäderbetrieb abwarten, bevor man eine Umfrage unter Jugendlichen starte, bei der man eine hohe Zustimmung erwarte, deren tatsächliche Umsetzung aber nicht gesichert sei.

Dem schloss sich auch Bürgermeister Olaf Stelse an. Zwar wurde der FDP-Antrag von den Ratsmitgliedern mit 33 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen insgesamt durchgewunken, aber den Zeitpunkt müsse man abwarten. „Idealerweise klärt sich die Standortfrage und wir haben im Sommer ein rundes Konzept vorliegen, das alle Fragen beantwortet“, so Wieland. Offen seien etwa noch Versicherungs-Fragen und Patenschaften. 

Beachvolleyball im Sommer 2024?

In dem Fall, dass eine andere Fläche genutzt werden müsse, schlägt Jung die Wiese zwischen dem Pädagogischen Zentrum (PZ) der Gesamtschule und dem Sozialen Bürgerzentrum an der Fritz-Linde-Straße vor. Stehe das Konzept, könne die von der FDP angeregte Umfrage das weitere Vorgehen „flankieren“, so Wieland.

„Wenn alles reibungsglos läuft, steht die Anlage 2024.“ Diese könne auch für andere Sand-Sportarten genutzt werden, etwa Badminton oder Boccia. Aber sie sei kein „Spielplatz-Sandkasten“, so Wieland. 

Eine Entscheidung gibt es aber noch nicht.

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